Südwestmetall-Bezirksgruppe Ulm: Junge Menschen haben derzeit sehr gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt – Pläne für eine Ausbildungsgarantie sind überflüssig und gefährlich

Pressemitteilung vom 09.06.2022

Erstellt am: 09.06.2022

Peter Fieser: „Wir haben keinen Mangel an Ausbildungsplatzangeboten, sondern an Bewerbern“

Die Metallarbeitgeber in der Region Ulm, Alb-Donau-Kreis und Biberach sehen derzeit sehr gute Chancen für junge Menschen auf dem Ausbildungsmarkt. Die Pläne der Ampel-Koalition für eine staatliche Ausbildungsgarantie seien überflüssig und gefährlich. „Wir haben keinen Mangel an Ausbildungsplatzangeboten, sondern an Bewerbern“, sagte der Vorsitzende der Bezirksgruppe Ulm des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Peter Fieser, am Donnerstag in Ulm. „Viele Ausbildungsstellen sind aktuell immer noch unbesetzt, auch in der Metall- und Elektroindustrie. Eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie mit verstärkter außerbetrieblicher Ausbildung wird das Problem des Bewerbermangels nicht lösen.“

Im Gegenteil: Eine Ausbildungsgarantie würde die aktuelle Situation noch verschärfen, warnte Fieser: „Denn sie leistet einem Rückzug der Jugendlichen auf ein enges Spektrum von Wunschberufen Vorschub, statt sie zu motivieren, sich auf die vielen offenen Ausbildungsplätze in den Betrieben zu bewerben.“ Dies könne zu höherer Jugendarbeitslosigkeit führen, weil damit Ausbildung in Berufen gefördert werde, die den jungen Menschen später möglicherweise keine ausreichenden Beschäftigungsperspektiven böten. „Die besondere Qualität unseres dualen Ausbildungssystems besteht ja gerade in seiner Praxisnähe und Beschäftigungsorientierung. Das macht sie einem staatlichen System von außerbetrieblicher Ausbildung überlegen“, erklärte er.

Eine Ausbildungsgarantie würde für die Unternehmen zudem einen hohen zusätzlichen organisatorischen und bürokratischen Aufwand bedeuten, sagte der Bezirksgruppen-Vorsitzende: „Das ist das Letzte, was die Unternehmen jetzt gebrauchen können, da sie durch hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie massive Lieferkettenprobleme bereits sehr stark belastet sind.“

Die Politik dürfe die Pläne für eine Ausbildungsgarantie nicht weiterverfolgen. Vielmehr müssten in den allgemeinbildenden Schulen jetzt verstärkte Anstrengungen bei der Berufsorientierung der jungen Menschen unternommen werden, sagte Fieser: „Ganz wichtig ist es, die Unternehmen früh mit den Jugendlichen zusammenzubringen. Denn das praktische und persönliche Kennenlernen von Berufen und Betrieben ist für die Berufswahl der jungen Menschen oft der entscheidende Faktor.“ Südwestmetall treibe hier wichtige Initiativen mit voran, wie beispielsweise aktuell die Praktikumswochen Baden-Württemberg (https://praktikumswoche.de/regionen/baden-wuerttemberg).

„Seit rund einem Vierteljahrhundert engagiert sich unser Verband im Rahmen der Initiative ‚Südwestmetall macht Bildung‘ für Bildungs- und Qualifizierungsprojekte und über die gesamte Bildungskette, um Fachkräfte für die baden-württembergische Metall- und Elektroindustrie zu sichern“, erläuterte der Arbeitgebervertreter. „Ausbildungsberufe in der M+E-Industrie bieten dabei beste Perspektiven, hohe Flexibilität und ein gutes Einkommen.“

Info zu Südwestmetall:
SÜDWESTMETALL ist der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg. Er ist kompetenter Ansprechpartner für Arbeitgeber in arbeits- und sozialrechtlichen, tarifvertraglichen und sozialpolitischen Fragen. SÜDWESTMETALL ist Sprachrohr für seine Mitgliedsbetriebe gegenüber Gewerkschaft, Staat und Öffentlichkeit. Zusammen mit dem Sozialpartner vereinbart SÜDWESTMETALL in Tarifverträgen die Bedingungen der Arbeitsverhältnisse.
Die Bezirksgruppe Ulm von SÜDWESTMETALL und des tarifungebundenen Unternehmensverbands Südwest betreut in der Region Ulm, Biberach, Alb-Donau und dem südöstlichen Teil Sigmaringens 142 Betriebe mit 58.791 Mitarbeitern.


 

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Nicola Gebhart

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