Erstellt am: 06.02.2018
Mario Trunzer: „Befristungen waren wichtige Voraussetzung für Jobwunder der letzten Jahre“
Der Vorsitzende der Bezirksgruppe Ulm des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Mario Trunzer, hat die SPD davor gewarnt, in dem mit der CDU/CSU angestrebten Koalitionsvertrag auf einer Einschränkung von sachgrundlosen Befristungen zu beharren. „Befristungen mit und ohne Sachgrund bieten Arbeitsuchenden einen erfolgreichen Weg für einen Einstieg oder – gerade nach längerer Arbeitslosigkeit – Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt“, sagte Trunzer am Freitag in Ulm. „Diese besonderen Chancen befristeter Arbeitsverträge dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Sie waren eine wichtige Voraussetzung für das Jobwunder, das wir in den letzten Jahren erlebt haben.“Rund 75 Prozent der befristet Beschäftigten erhielten eine Anschlussbeschäftigung, mehr als zwei Fünftel würden unmittelbar in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen, unterstrich Trunzer: „Heute gibt es so viele unbefristete Arbeitsverhältnisse wie noch nie.“ Im Durchschnitt der letzten Jahre wachse ihr Anteil immer weiter. Der Anteil der Befristungen an allen abhängigen Beschäftigten liege hingegen seit mehr als einem Jahrzehnt unter neun Prozent.„Die Möglichkeit der sachgrundlosen Befristung ist eine Win-win-Situation für Arbeitnehmer und Betriebe“, sagte der Arbeitgebervertreter. Die heimischen Unternehmen könnten dank befristeter Beschäftigung bei steigender Auftragslage schneller Personal aufbauen. Die Arbeitnehmer wiederum profitierten von wachsender Beschäftigung. „Dieses effektive Instrument darf nicht auf dem Altar der Groko geopfert werden“, erklärte Mario Trunzer und appellierte an die Bundestagsabgeordneten von Union und SPD aus der Region Ulm, in diesem Sinne auf die Koalitionsverhandlungen einzuwirken.Info zu Südwestmetall:SÜDWESTMETALL ist der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg. Er ist kompetenter Ansprechpartner für Arbeitgeber in arbeits- und sozialrechtlichen, tarifvertraglichen und sozialpolitischen Fragen. SÜDWESTMETALL ist Sprachrohr für seine Mitgliedsbetriebe gegenüber Gewerkschaft, Staat und Öffentlichkeit. Zusammen mit dem Sozialpartner vereinbart SÜDWESTMETALL in Tarifverträgen die Bedingungen der Arbeitsverhältnisse.Durch praxisorientierte Schulungen vermitteln Juristen und Ingenieure von SÜDWESTMETALL Führungskräften und Mitarbeitern der Mitgliedsunternehmen aktuelle Kenntnisse der Gesetze, der Vorschriften aus dem Arbeits- und Sozialrecht und dem betrieblichen Umweltschutz.Die Bezirksgruppe Ulm von SÜDWESTMETALL und des tarifungebundenen Unternehmensverbands Südwest betreut in der Region Ulm, Biberach, Alb-Donau und dem südöstlichen Teil Sigmaringens 128 Betriebe mit 54.761 Mitarbeitern.