Streiks führen zu Belastungen

Pressemitteilung vom 10.01.2018

Erstellt am: 10.01.2018

Götz Maier: „Streiks bedeuten für die Betriebe erhebliche Belastungen. Wir sehen die Chance, am Verhandlungstisch zu einer Lösung zu kommen.“

Im Hinblick auf die dritte Verhandlungsrunde am Donnerstag in Böblingen sagt Götz Maier, Geschäftsführer von Südwestmetall in Ulm: „Dort muss sich die IG Metall endlich bewegen.“ Die Arbeitgeber hätten ja bereits ein angemessenes Lohnangebot unterbreitet und beim Thema Arbeitszeit Bereitschaft signalisiert, über die Forderung nach Möglichkeiten zur zeitweisen Arbeitszeitreduzierung zu verhandeln – wenn das von den Betrieben benötigte Arbeitsvolumen sichergestellt werde, z.B. indem Beschäftigte individuell länger arbeiten dürfen: „Das ist unser Beitrag, die guten und sicheren Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter in unserer Industrie noch sicherer zu machen und dabei gleichzeitig unseren Betrieben gute Rahmenbedingungen zu geben, um die großen vor uns liegenden Herausforderungen meistern zu können.“

Die IG Metall hingegen habe bisher die bereits in der ersten Verhandlung vorgelegten Arbeitgeberforderungen nur rundweg abgelehnt. „Das ist kein konstruktiver Beitrag zur Lösungsfindung. Aber auch die IG Metall muss unserer gemeinsamen Verantwortung als Sozialpartner gerecht werden, eine zukunftsfähige Lösung zu finden“, bekräftigt Maier.

Die Metallarbeitgeber warnten die Gewerkschaft auch davor, bei den Streikaktivitäten zu überziehen. „Gerade angesichts der guten Konjunkturlage entstehen den Betrieben dadurch sofort erhebliche Belastungen“, betont Maier. So könnten bei teilweise maximaler Auslastung Produktionsausfälle und damit verbundene Ertragseinbußen in vielen Betrieben absehbar nicht mehr nachgeholt werden. Dort, wo ein Nachholen noch möglich sei, fielen dann oftmals zusätzliche Kosten an, etwa über Mehrarbeitszuschläge, den Einsatz von Zeitarbeit oder durch Fremdvergabe. Sollten Betriebe durch streikbedingte Ausfälle in Lieferverzug geraten, drohten zudem Konventionalstrafen. „Wir haben erst zweimal verhandelt. Es gibt also noch gute Chancen, am Verhandlungstisch zu einer Lösung zu kommen“, so Maier.

Die Metallarbeitgeber bezeichneten Ankündigungen der Gewerkschaft, die Ganztagesstreiks im Rahmen der Warnstreiks vorsehen, außerdem als „Spiel mit dem Feuer“. Schließlich seien Teile der Forderung – der Teilentgeltausgleich für Beschäftigte mit Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen, die ihre Arbeitszeit vorübergehend absenken – nicht nur realititäsfern und ungerecht, sondern auch diskriminierend und daher rechtswidrig. Daraus resultiere auch die Rechtswidrigkeit der Streiks. „Uns ist nicht daran gelegen, den Tarifkonflikt unbedingt vor Gericht auszutragen. Eine gerichtliche Auseinandersetzung ist für uns auch nur das allerletzte Mittel. Damit werden wir sehr verantwortungsvoll umgehen“, sagt Maier. Umgekehrt erwarte man dies auch von der IG Metall: „Sollte sie aber meinen, mit überzogenen Streikmaßnahmen einen gesetzeswidrigen Tarifvertrag erzwingen zu können, müssen wir uns rechtliche Schritte vorbehalten“, so der Bezirksgruppen-Geschäftsführer: „Die IG Metall hat es selbst in der Hand, dies mit einer konstruktiven und verantwortungsvollen Haltung zu vermeiden.“

Info zu Südwestmetall:
SÜDWESTMETALL ist der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg. Er ist kompetenter Ansprechpartner für Arbeitgeber in arbeits- und sozialrechtlichen, tarifvertraglichen und sozialpolitischen Fragen. SÜDWESTMETALL ist Sprachrohr für seine Mitgliedsbetriebe gegenüber Gewerkschaft, Staat und Öffentlichkeit. Zusammen mit dem Sozialpartner vereinbart SÜDWESTMETALL in Tarifverträgen die Bedingungen der Arbeitsverhältnisse.
Durch praxisorientierte Schulungen vermitteln Juristen und Ingenieure von SÜDWESTMETALL Führungskräften und Mitarbeitern der Mitgliedsunternehmen aktuelle Kenntnisse der Gesetze, der Vorschriften aus dem Arbeits- und Sozialrecht und dem betrieblichen Umweltschutz.
Die Bezirksgruppe Ulm von SÜDWESTMETALL und des tarifungebundenen Unternehmensverbands Südwest betreut in der Region Ulm, Biberach, Alb-Donau und dem südöstlichen Teil Sigmaringens 128 Betriebe mit 54.761 Mitarbeitern.



 

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