Qualifizierung von Flüchtlingen - Handwerk und Industrie ziehen an einem Strang

Pressemitteilung vom 17.03.2017

Erstellt am: 17.03.2017

ULM – Das Projekt „Integrationsqualifizierung Sprache und Beruf (TQ Plus)“ ist seit knapp einem Jahr erfolgreich.  11 Teilnehmer erhielten nun ihr Zertifikat für den erfolgreichen Abschluss des Moduls 2 im Berufsbild Fachkraft Metalltechnik. Mit der Teilqualifizierung sollen die Teilnehmer an Metallberufe herangeführt werden. Dabei bekommen sie  theoretische, wie auch praktische Kenntnisse vermittelt. Diese orientieren sich grundsätzlich am Ausbildungsrahmenplan des jeweiligen Berufsbildes. Besonderheit dieses Projektes ist, dass neben der Vermittlung fachlicher Inhalte auch die Vermittlung und Anwendung von Fachsprache vermittelt wird und auch ein Praktikum in Betrieben der Region absolviert wird.

Die Projektorganisation erfolgte federführend über das Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V.. „Diese Teilqualifizierung soll den Flüchtlingen zu einer beruflichen Perspektive verhelfen und so die Integration fördern“, erklärte Susanne Wittlinger, Koordinatorin des Projektes beim Bildungswerk bei der Zertifikatsübergabe. Das Prinzip der modularen Teilqualifizierung wird durch die Arbeitgeberinitiative „Eine TQ besser!“ bundesweit durch die Arbeitgeberverbände und deren Bildungswerke der Wirtschaft standardisiert durchgeführt. D.h. die erworbenen Zertifikate sind in jedem Bundesland gültig und ein Anschluss mit dem Folgemodul ist möglich. „Es freut uns, dass wir schon zwei Flüchtlingen eine Ausbildung und zwei weitere in Arbeit vermitteln konnten“, so Wittlinger. Ein Teilnehmer hat bereits seine Ausbildung als Industriemechaniker im Dezember 2016 begonnen und ein weiterer wird seine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer im September 2017 starten. „Der Erfolg dieses Projektes zeigt, wie wichtig es ist, Ressourcen verschiedener Institutionen und Unternehmen zu bündeln“, sagte Wittlinger. Nur so könnten wir für die Flüchtlinge ein optimales Ergebnis erzielen. Langfristig betrachtet könnte dieses Engagement auch dem regionalen Fachkräftebedarf zugutekommen.

Viele Unternehmen sind auch während Modul 2 bereit, Flüchtlinge im Praktikum aufzunehmen. Neben der Wieland-Werke AG, der Heidelberg Manufacturing Deutschland GmbH und der Magirus GmbH, die schon von Beginn an teilnahmen, gibt es in der zweiten Phase des Projektes auch Praktikumsplätze bei weiteren Firmen. Diese sind die Dalheimer GmbH und die Metallbau-Schlosserei Thomas Sauter e.K..

Insgesamt ist die Teilqualifizierung im Berufsbild Fachkraft Metalltechnik in fünf Module unterteilt, mit der Möglichkeit, am Ende durch die Externenprüfung vor der zuständigen Kammer einen Facharbeiterabschluss zu erwerben. Aufgrund der hohen Akzeptanz wird dieses Projekt auch auf Biberach ausgedehnt.

Foto zum Abdruck honorarfrei.
Quelle: Südwestmetall
Bildunterschriften:
Bild 1a und 1b:
Die Flüchtlinge zusammen mit Vertretern der beteiligten Unternehmen und Institutionen bei der Zertifikatsübergabe nach erfolgreicher Beendigung des Moduls 2 der Qualifizierungsinitiative.
Bild 2:
Ein Teilnehmer präsentiert sein selbst hergestelltes Werkstück.

Hintergrundinfo:
Auf Initiative der Wieland-Werke AG hatten die Ulmer Bezirksgruppe von Südwestmetall und die Handwerkskammer Ulm im Frühjahr 2016 die gemeinsame Qualifizierungsinitiative TQ Plus ins Leben gerufen, um junge Flüchtlinge an Metallberufe heranzuführen. Finanziert wird das Projekt von der Agentur für Arbeit.
Beteiligte Partner des Projektes Teilqualifizierung von Flüchtlingen sind:
•    Wieland-Werke AG (Modul 1 und 2)
•    Heidelberg Manufacturing Deutschland GmbH (Modul 1 und 2)
•    Magirus GmbH (Modul 1 und 2)
•    Dalheimer GmbH (nur Modul 2)
•    Metallbau-Schlosserei Thomas Sauter e.K. (nur Modul 2)
•    Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. (Projektorganisation und
    Durchführung)
•    Agentur für Arbeit (Teilnehmerakquise und Finanzierung)
•    Handwerkskammer Ulm
•    Südwestmetall Ulm


 

VOILA_REP_ID=C1257761:004A5185