Krankenversicherungsbeitragssatz muss bei 7,3% bleiben

Pressemitteilung vom 11.01.2018

Erstellt am: 11.01.2018

Götz Maier: „Rückkehr zu paritätischem Beitragssatz hätte erhebliche negative Beschäftigungswirkung“

Der Geschäftsführer der Bezirksgruppe Ulm des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Götz Maier, hat CDU/CSU und SPD aufgefordert, in einem möglichen Koalitionsvertrag den Arbeitgeberanteil am Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung weiter bei 7,3 Prozent festzuschreiben. „Eine Rückkehr zu einem paritätischen Beitragssatz von Arbeitgebern und Arbeitnehmern hätte erhebliche negative Wirkungen auf das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung“, sagt Maier: „Denn sie würde die ohnehin schon hohen Arbeitskosten weiter nach oben treiben und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen weiter beeinträchtigen.“ Nach einer Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft würde die durch einen paritätischen Beitragssatz ausgelöste Steigerung der Lohnnebenkosten die Arbeitslosenzahlen im Laufe der nächsten zehn Jahre um mehr als 300.000 steigen lassen.

„Eine weitere Festschreibung des Arbeitgeberanteils am Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung bei 7,3 Prozent bedeutet in Wahrheit ja auch keine einseitige Benachteiligung der Arbeitnehmer“, betont Maier: „Denn die Arbeitgeber schultern heute schon durch die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall einen deutlich höheren Kostenanteil an der Krankheitskosten-Finanzierung als die Arbeitnehmer.“ Zwar finanzierten die Beschäftigten neben dem Zusatzbeitrag von 1,1 Prozent auch noch die Zuzahlungen zu Medikamenten und anderen Leistungen alleine und seien damit im vergangenen Jahr auf einen rechnerischen Gesamtbeitrag zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung von 8,7 Prozent gekommen. „Doch die Arbeitgeber liegen inklusive Lohnfortzahlung im Krankheitsfall mit 11,2 Prozent deutlich darüber“, unterstreicht der Bezirksgruppen-Geschäftsführer.

Vor dem Hintergrund, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung in diesem Jahr auf 1,0 Prozent sinken soll, werde sich die ungleiche Lastenverteilung bei der Krankheitskosten-Finanzierung voraussichtlich weiter zu Gunsten der Versicherten verschieben, sagt Maier: „Eine echte paritätische Finanzierung der Krankheitskosten wäre für die Arbeitnehmer also ein deutliches Minus-Geschäft.

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